
Bosch Rexroth hat das Geschäftsjahr 2024 wie viele Automatisierer in einem schwierigen Marktumfeld abgeschlossen. Nach zwei sehr starken Vorjahren lag der Umsatz 2024 bei rund 6,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 13,6 Prozent gegenüber 2023. Am stärksten sanken die Umsätze mit rund 19 Prozent in Deutschland beziehungsweise Europa. In dieser Region erwirtschaftet Bosch Rexroth rund die Hälfte seines Umsatzes. In Nord- und Südamerika lag der Umsatz rund 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. In der Region Asien/Pazifik/Australien gingen die Erlöse insgesamt nur um knapp ein Prozent zurück. Der Rückgang von rund fünf Prozent in China, dem drittgrößten Markt von Bosch Rexroth weltweit, konnte durch die gute Geschäftsentwicklung beispielsweise in Indien mit über zehn Prozent Zuwachs oder Malaysia mit einem Plus von fast 40 Prozent aufgrund des deutlich geringeren Geschäftsvolumens nicht vollständig kompensiert werden.
Rückgang des Auftragseingangs bei Bosch Rexroth geringer als im Vorjahr
Die konjunkturellen Rahmenbedingungen spiegelten sich auch im Auftragseingang wider. Mit 6,1 Milliarden Euro lag er knapp fünf Prozent unter dem Vorjahreswert. Das sind rund 300 Millionen Euro oder 4,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Rückgang fällt damit deutlich geringer aus als im Jahr 2023, als er noch 13,1 Prozent betrug. Die Verbesserung der Werte im Jahresverlauf 2024 deutet auf eine Stabilisierung auf niedrigerem Niveau im Jahr 2025 hin. Angesichts des nach wie vor von Unsicherheit geprägten weltwirtschaftlichen Umfelds zehren die Kunden jedoch vielfach noch von ihren Lagerbeständen und halten sich mit Investitionsentscheidungen zurück. „2024 war wie erwartet ein herausforderndes Jahr. Wir sehen aktuell, dass sich die Lage stabilisiert und arbeiten bereits jetzt daran, für ein wiederanziehendes Geschäft vorbereitet zu sein. Wir schauen nach vorn und wollen gestärkt aus dieser Phase hervorgehen, um auch im schwierigen Umfeld erfolgreich zu bleiben“, sagt Dr. Steffen Haack, Vorstandsvorsitzender von Bosch Rexroth.
Schwache Weltkonjunktur: Bosch Rexroth ergreift gegensteuernde Maßnahmen
Zu den längerfristig wirkenden Maßnahmen gegen eine weltweit schwachen Konjunktur gehören beispielsweise die Bündelung von Aktivitäten an den Standorten in China, Amerika und Deutschland sowie Anpassungen in Fertigung, Entwicklung, Verwaltung oder Vertrieb. So steuert Bosch Rexroth in China die Aktivitäten der Produktbereiche nun deutlich eigenständiger. Dadurch kann das Team im drittgrößten Markt von Bosch Rexroth schneller agieren. Produkte werden speziell für die lokalen Anforderungen entwickelt, produziert und vertreiben. Im Geschäftsbereich Fabrikautomation richtet Bosch Rexroth seinen weltweiten Vertrieb stärker auf Zukunftsbranchen wie die Batterie-, Halbleiter- oder Konsumgüterproduktion aus.
Gezielte Investitionen und Kontinuität in Forschung und Entwicklung
Das Engagement von Bosch Rexroth für seine Kunden und Partner ist ungebrochen. So wurde das Kunden- und Innovationszentrum „CU.BE“ in Ulm modernisiert. Dort zeigt das Unternehmen anhand konkreter Anwendungsfälle, wie Unternehmen ihre Anlagen und Fabriken wirtschaftlich optimieren und gleichzeitig nachhaltiger agieren können. Bosch Rexroth hat das eigene Investitionsvolumen 2024 den Gegebenheiten angepasst und nach dem Höchstwert im Vorjahr mit rund 270 Millionen Euro wieder auf das Niveau von 2022 zurückgeführt. Der Schwerpunkt lag 2024 auf Investitionen in Fertigungs- und Logistikgebäude an bestehenden Standorten in Deutschland, Nordamerika und Rumänien. Mit rund 460 Millionen Euro für langfristig ausgerichtete Investitionen in Forschung und Entwicklung liegt die Quote bei sieben Prozent. Diese gezielten Investitionen und das hohe Engagement in Forschung und Entwicklung auch in einem schwierigen Umfeld unterstreichen die Zuversicht des Unternehmens, dass sich das Geschäft erholt und sich langfristig stabil entwickelt.
Ausblick 2025: Bosch Rexroth erwartet Stabilisierung
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Bosch Rexroth insgesamt mit einer Stabilisierung bei Auftragseingang und Umsatz. Mit Blick auf künftiges Wachstum investiert das Unternehmen weiterhin gezielt in neue Gebäude, Anlagen sowie Forschung und Entwicklung. Damit untermauert der Hersteller seine langfristig angelegte Wachstumsstrategie.
„Für das laufende Geschäftsjahr sehen wir derzeit erste Anzeichen einer Stabilisierung. Im aktuellen wirtschaftlichen und politischen Umfeld bleiben konsequente Kostenreduzierungen und ein hohes Maß an Flexibilität erforderlich“, sagt Holger von Hebel, Finanzvorstand bei Bosch Rexroth. Parallel investiert das Unternehmen weiter gezielt in sein globales Produktionsnetzwerk und in wichtige Zukunftsfelder wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Wasserstofftechnologien. „Mit fortlaufend verbesserten Produkten, Lösungen und Dienstleistungen unterstützen wir unsere Kunden dabei, auch in schwierigen Zeiten wirtschaftlich erfolgreich zu sein und dabei nachhaltiger zu agieren. Wir sind bereit, wenn das Geschäft anzieht und unsere Kunden wieder stärker investieren“, so Haack.