Deutsche Elektroindustrie startet mit Auftragsrückgang ins Jahr

ZVEI Umsatz Januar 2024

Die deutsche Elektroindustrie ist mit einem kräftigen Auftragsminus in das Jahr 2024 gestartet: Insgesamt verfehlten die Auftragseingänge im Januar den entsprechenden Vorjahreswert um fast elf Prozent. Während die Bestellungen aus dem Inland um sieben Prozent zurückgingen, fiel der Rückgang bei den Auslandsaufträgen mit rund 14 Prozent fast doppelt so hoch aus. Aus der Eurozone kamen neun Prozent und aus Drittländern 16 Prozent weniger neue Aufträge als im Januar 2023.

Die Auftragsentwicklung für das gesamte vergangene Jahr 2023 wurde von Destatis nachträglich leicht nach oben korrigiert. Statt minus 2,2 Prozent steht nun nur noch minus 1,9 Prozent zu Buche. Zwar konnten die Inlandsbestellungen der deutschen Elektroindustrie im vergangenen Jahr um drei Prozent zulegen. Die Auslandsaufträge gingen dagegen um sechs Prozent zurück. Die um Preiseffekte bereinigte reale Produktion elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse in Deutschland lag im Januar 2024 um fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. „Allerdings war der Januar 2023 auch noch sehr stark, sodass die Messlatte recht hoch lag“, sagt Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt. Da das Statistische Bundesamt die Berichterstattung auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt und in diesem Zusammenhang auch das Wägungsschema angepasst hat, wird für das abgelaufene Jahr 2023 statt plus 0,4 Prozent nur noch eine Stagnation der aggregierten Branchenproduktion ausgewiesen.

Umsatz der deutschen Elektroindustrie sinkt im Januar 2024 auf 17,7 Milliarden Euro

Mit 17,7 Milliarden Euro lagen die nominalen Erlöse der deutschen Elektroindustrie im Januar 2024 insgesamt um gut fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Dabei wurden 8,6 Milliarden Euro mit inländischen Abnehmern umgesetzt. Dies entspricht einem Minus von sieben Prozent. Mit ausländischen Kunden wurde ein Umsatz von 9,1 Milliarden Euro erzielt, was einem Minus von knapp vier Prozent entspricht. Während die Erlöse mit Geschäftspartnern aus der Eurozone im Januar um gut zwei Prozent auf 3,5 Milliarden Euro stiegen, ging der Umsatz mit Kunden außerhalb des gemeinsamen Währungsraums um sieben Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück. Insgesamt stiegen die aggregierten Erlöse um knapp sieben Prozent auf den neuen Rekordwert von 239,4 Milliarden Euro. Im Inland wurden im vergangenen Jahr 115,1 Milliarden Euro umgesetzt, ein Plus von gut sieben Prozent, im Ausland 124,3 Milliarden Euro, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei entwickelten sich die Umsätze mit Partnern aus der Eurozone mit einem Plus von sechs Prozent auf 44,1 Milliarden Euro ähnlich wie die Umsätze mit Kunden aus Drittländern, die auf 80,2 Milliarden Euro stiegen.

Leichte Erholung des Geschäftsklimas im Februar 2024

Schließlich hat sich das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie auch im Februar 2024 weiter leicht erholt. „Es war, wenn auch auf niedrigem Level, der nunmehr dritte Anstieg in Folge“, erklärt Gontermann. Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel etwas ungünstiger aus als im Januar, dafür verbesserten sich die allgemeinen Geschäftserwartungen. Auch die Exporterwartungen legten im Februar zum dritten Mal in Folge zu.