Vernetzte Fabrik
IO-Link-Master schlägt Brücke zwischen OT und IT durch intelligente Automatisierung
Freitag, 25. April 2025
| Redaktion
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Mithilfe des integrierten Logik-Editors erkennt der IO-Link-Master Fehler und sendet sofort ein Signal, um die Fehlerbehebung einzuleiten
Mithilfe des integrierten Logik-Editors erkennt der IO-Link-Master Fehler und sendet sofort ein Signal, um die Fehlerbehebung einzuleiten, Bild: Sick

Als weltweiter Standard eröffnet IO-Link in der Automatisierung vielfältige Möglichkeiten für eine intelligente Sensorintegration. Genau hier setzt Sick an. Der neue IO-Link-Master „SIG300“ sorgt für Flexibilität, Konnektivität und einfache Bedienbarkeit. Damit ist er ein entscheidender Baustein für effiziente Automatisierungsaufgaben. Zu den besonderen Features zählen der integrierte Logikeditor, der dezentrale Steuerungsaufgaben direkt am Gerät löst, sowie die USB-C-Schnittstelle zur intuitiven Konfiguration. Auch die Integration in heterogene Geräte- und Feldbuslandschaften ist mit Hilfe der Function Block Factory von Sick einfach möglich. Der nach IP67 zertifizierte IO-Link-Master verfügt über insgesamt acht Ports und kann bis zu 102 digitale Signale verarbeiten. Zudem bietet er im Gegensatz zu anderen IO-Link-Mastern am Markt umfangreiche Funktionalität in einem kompakten Gerät.

IO-Link-Master agiert als intelligenter Datenmittler

Die zunehmende Digitalisierung in der Industrie erfordert eine durchgängige Kommunikation zwischen Maschinen und Anlagen auf der operativen Ebene (OT) sowie Server- und Cloud-Umgebungen in IT-Systemen. Das Gerät übernimmt dabei die zentrale Rolle eines intelligenten Datenmittlers. Über verschiedene Schnittstellen wie JSON-Rest API und MQTT können Unternehmen Sensor- und Aktordaten in Echtzeit in IT- und Cloud-Plattformen integrieren. Dies ist insbesondere für Anwendungen wie Zustandsüberwachung, Prozesssteuerung und Fernwartung relevant.

Durch die Unterstützung von Ethernet-basierten Feldbussen wie Ethercat, Profinet und Ethernet/IP sorgt der IO-Link-Master für eine flexible Integration in eine Vielzahl von Steuerungssystemen. Dadurch ist die Anbindung an speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) ohne aufwändige Anpassungen möglich.

Plug-and-Play Implementierung in heterogenen Gerätelandschaften

Nutzer des „SIG300“ konfigurieren und parametrieren angeschlossene IO-Link-Geräte mühelos und ohne zusätzliche Software direkt im Webinterface über den integrierten IODD-Interpreter. Zudem können Kunden online auf die Function Block Factory von Sick zugreifen und herstellerunabhängig passende Funktionsbausteine generieren. Auf diese Weise wird der IO-Link-Master ebenso einfach in Feldbusse und Steuerungen unterschiedlicher Hersteller integriert und nahtlos in die vorhandene Automatisierungslandschaft eingepasst.

Darüber hinaus erleichtert die „Backup & Restore“-Funktion den Austausch angeschlossener Geräte erheblich. Beim Austausch eines Sensors oder Aktors überspielt der Master automatisch die zuvor gespeicherte Gerätekonfiguration auf das neue Gerät, ohne zusätzlichen Aufwand für den Anwender. Gleiches gilt für die Konfiguration, die dupliziert und auf weitere Geräte übertragen werden kann. Kunden sparen so Zeit und Kosten für die sonst notwendige Programmierung.

Logikeditor für effizientes Edge Computing 

Als einer der wenigen IO-Link-Master verfügt das Gerät über einen integrierten Logikeditor. Dieser ermöglicht es, IO-Link-Device-Daten dezentral zu filtern und zu analysieren. Durch diese Vorverarbeitung können logische Operationen wie Zählen, Mittelwertbildung oder Grenzwertüberwachung durchgeführt und Daten für die Datenübertragung gebündelt werden. Anwender profitieren von erhöhter Reaktionsfähigkeit, reduzierter Rechenlast in Automatisierungssystemen und geringerer Datenübertragungslast. Dies kann zu erheblichen Kosteneinsparungen bei Cloud-Diensten führen, die üblicherweise pro Datentransfer abrechnen.

IO-Link-Master als Schlüssel zur intelligenten Automatisierung

Die Prozess- und Gerätedaten werden vom IO-Link-Master erfasst, verwaltet und nahtlos integriert. Dadurch eröffnet er vielfältige Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen der Prozesssteuerung. In der Qualitätskontrolle erkennt er frühzeitig Produktionsfehler, indem er Abweichungen von definierten Sensorparametern identifiziert. So lassen sich Ausschusskosten reduzieren, die Ausbeute erhöhen und eine gleichbleibend hohe Produktqualität bei geringerem Ressourcenverbrauch sicherstellen.

Insbesondere in automatisierten Montageprozessen können sowohl die Produktqualität als auch die Prozesssicherheit durch eine datenbasierte Steuerung von Robotern, Greifern und anderen Handhabungssystemen deutlich verbessert werden. Die übertragenen Sensordaten werden analysiert und so die fehlerfreie Aufnahme und Platzierung von Objekten ermöglicht. Auch bei der Zustandsüberwachung von Maschinen werden kritische Veränderungen in Echtzeit erfasst und über mehrere Kanäle dargestellt. Eine angeschlossene Signalleuchte macht das Personal auf der operativen Ebene sofort auf eine kritische Meldung aufmerksam, während der „SIG300“ die Daten parallel an Monitoring-Applikationen auf der IT-Ebene weiterleitet. Darüber hinaus erfasst der Master kontinuierlich den Zustand der Sensoren, so dass Wartungsmaßnahmen bedarfsgerecht durchgeführt werden können. Die bidirektionale Kommunikation mit den angeschlossenen Geräten ermöglicht darüber hinaus eine effiziente Fernwartung für maximale Verfügbarkeit und minimale Stillstandszeiten. Zusammengefasst profitieren Unternehmen, die ihre Automatisierungssysteme zukunftssicher gestalten wollen, von einer leistungsfähigen, skalierbaren und einfach zu integrierenden Lösung.

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