Produktion und Umsatz aber weiter rückläufig
Auftragseingang der deutschen Elektroindustrie im Juli 2024 wieder im Plus
Dienstag, 10. September 2024
| Redaktion
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Aktuelle Entwicklung der Produktion und Beschäftigung in der deutschen Elektroindustrie
Aktuelle Entwicklung der Produktion und Beschäftigung in der deutschen Elektroindustrie, Bild: ZVEI

Die deutsche Elektroindustrie ist mit einem Auftragsplus von 21 Prozent in das zweite Halbjahr 2024 gestartet.  „Das Auftragsplus im Juli war, wenn auch auf vergleichsweise niedriger Grundlage, der erste Anstieg seit gut einem Jahr“, erklärt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Dabei legten die Auftragseingänge aus dem Inland mit einem Plus von 34,6 Prozent deutlich stärker zu als die Bestellungen aus dem Ausland mit rund neun Prozent. Kunden aus der Eurozone steigerten ihre Bestellungen im Juli um gut acht Prozent. Bei den Bestellungen aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums lag das Plus bei mehr als neun Prozent.

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres insgesamt lagen die Auftragseingänge noch um 10,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei den Inlandsaufträgen verzeichnete die Branche ein Minus von elf Prozent. Die Bestellungen ausländischer Geschäftspartner gingen von Januar bis Juli um 9,5 Prozent zurück. Während aus der Eurozone 7,5 Prozent weniger neue Aufträge kamen als im Vorjahreszeitraum, gingen die Bestellungen aus Drittländern um 10,5 Prozent zurück.

Produktion rund fünf Prozent unter Vorjahresniveau

Die um Preiseffekte bereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland lag im Juli 2024 noch immer um 4,9 Prozent unter Vorjahr. „Immerhin war der Rückgang damit nur halb so hoch wie im Durchschnitt des ersten Halbjahres“, so Gontermann. Im Zeitraum von Januar bis Juli verfehlte der aggregierte Branchenoutput sein Vorjahreslevel um 9,3 Prozent. Die nominalen Erlöse der heimischen Elektroindustrie kamen im Juli 2024 auf 18,1 Milliarden Euro, womit sie um 2,7 Prozent niedriger lagen als im Jahr zuvor. 

Der Inlandsumsatz sank hier um 3,7 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro, der Auslandsumsatz um 1,8 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Mit den Partnern aus der Eurozone wurden im Juli 2024 3,3 Milliarden Euro umgesetzt. Der Umsatz mit Drittländern ging nur leicht auf 6,2 Milliarden Euro zurück.

Aggregierter Branchenumsatz bis Juli bei 128,4 Milliarden Euro

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres summierten sich die aggregierten Branchenerlöse auf 128,4 Milliarden Euro und lagen damit um 7,4 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Die branchenweiten Erzeugerpreise lagen von Januar bis Juli um 1,7 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2023. Die Inlands- und Auslandsumsätze gingen von Januar bis Juli 2024 um 7,8 Prozent auf 61,5 Milliarden Euro bzw. um 7,1 Prozent auf 66,9 Milliarden Euro zurück. Dabei entfielen 24,2 Milliarden Euro auf Geschäfte mit Partnern aus der Eurozone und 42,7 Milliarden Euro mit Ländern aus anderen Währungsräumen.

Elektroindustrie: Geschäftsklima mit Seitwärtsbewegung

„Sowohl die Produktions- als auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen haben sich im August 2024 etwas erholt. Erstere drehten sogar wieder leicht ins Plus“, betont Gontermann. Ende des ersten Halbjahres hatte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 895.000 Beschäftigte. Davon befinden sich derzeit 31.200 in Kurzarbeit. Das Geschäftsklima in der deutschen Elektroindustrie hat sich im August 2024 insgesamt lediglich seitwärts bewegt. Zwar verbesserte sich die Beurteilung der aktuellen Lage gegenüber Juli, die allgemeinen Geschäftserwartungen fielen jedoch erneut zurück. Auch die Exporterwartungen traten im August auf der Stelle.

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