Infineon baut weltweit größte 200-Millimeter-„SiC Power Fab“ in Malaysia

Umsatzpotenzial von sieben Milliarden Euro bis 2030 erwartet

Darstellung des Fertigungsstandorts von Infineon Technologies in Kulim, Malaysia

Der Trend zur Dekarbonisierung wird zu einem stark wachsenden Markt für Leistungshalbleiter führen, insbesondere im Bereich der Verbindungshalbleiter. Infineon Technologies unternimmt einen weiteren Schritt, um diesen Markt zu entwickeln: Durch den deutlichen Ausbau der Fertigung in Kulim - über die ursprünglich im Februar 2022 angekündigte Investition hinaus - wird das Unternehmen die weltweit größte 200-Millimeter-„SiC (Siliziumkarbid) Power Fab“ errichten. Der geplante Ausbau wird durch Kundenzusagen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro für neue Design-Wins in den Bereichen Automobil und Industrie sowie durch Vorauszahlungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro unterstützt.

Infineon wird in den kommenden fünf Jahren zusätzlich bis zu fünf Milliarden Euro in Kulim in eine zweite Phase des Baus von Modul drei investieren. Zusammen mit der geplanten 200-Millimeter-SiC-Umrüstung der Werke in Villach (Österreich) und Kulim soll diese Investition bis zum Ende des Jahrzehnts zu einem jährlichen SiC-Umsatzpotenzial von rund sieben Milliarden Euro führen. Die Fertigungsbasis unterstützt Infineon dabei, bis zum Ende des Jahrzehnts einen SiC-Marktanteil von 30 Prozent zu erreichen. Der Hersteller ist zuversichtlich, dass der SiC-Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2025 über dem Ziel von einer Milliarde Euro liegen wird.

Siliziumkarbid für Automobil-, Energiespeicher- und Solaranwendungen

„Der Markt für Siliziumkarbid wächst immer schneller, nicht nur in der Automobilindustrie, sondern auch in einer breiten Palette von industriellen Anwendungen wie Solar, Energiespeicherung und dem Hochleistungs-Laden von Elektrofahrzeugen. Mit dem Ausbau von Kulim sichern wir unsere Führungsposition in diesem Markt“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Mit der branchenweit führenden Skalierung und einer einzigartigen Kostenposition bringen wir unsere Wettbewerbsposition mit der besten SiC-Trench-Technologie, dem breitesten Gehäuseportfolio und einem unübertroffenen Anwendungswissen zur Geltung. Diese Faktoren sind die Bereiche, in denen wir uns in der Branche differenzieren und erfolgreich sind.“

OEMs und weitere Infineon-Kunden leisten Vorauszahlungen von einer Milliarde Euro

Infineon hat neue Produktentscheidungen von Kunden (Design-Wins) im Wert von rund fünf Milliarden Euro erhalten, zusammen mit Vorauszahlungen in Höhe von rund einer Milliarde Euro von bestehenden und neuen Kunden: Im Bereich Automotive zählen hierzu sechs OEMs, drei davon aus China. Unter den Kunden sind Ford, Saic und Chery. Im Bereich der erneuerbaren Energien gehören zu den Kunden Solar-Edge sowie drei führende chinesische Unternehmen auf den Gebieten Photovoltaik sowie Energiespeichersysteme. Darüber hinaus haben sich Infineon und Schneider Electric auf eine Kapazitätsreservierung inklusive Vorauszahlungen für Power Produkte, die auf Silizium und SiC basieren, verständigt. Die Vorauszahlungen sollen in Verbindung mit den vereinbarten Absatzmengen bis spätestens 2030 vollständig zurückgezahlt werden. Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselelement bei der Planung, dem Bau und dem Betrieb der Fabrik in Kulim. Das Gebäude ist für einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Strom und Wasser ausgelegt.

Infineon erzielt mehr als vier Milliarden Euro Umsatz im dritten Quartal 2023

Zudem hat Infineon Technologies seine Ergebnisse für das am 30. Juni 2023 abgelaufene dritte Quartal des Geschäftsjahres 2023 veröffentlicht. Der Konzernumsatz beläuft sich auf rund 4,1 Milliarden Euro, ein Rückgang um ein Prozent gegenüber dem Vorquartal, resultierend aus negativen Währungseffekten. Die Segmente Automotive und Green Industrial Power haben einen leichten Umsatzanstieg verzeichnet. Im Segment Power & Sensor Systems ist der Umsatz leicht, im Segment Connected Secure Systems etwas stärker gesunken.

„Wir haben uns im abgelaufenen Quartal gut behauptet, wobei die Entwicklung am Halbleitermarkt weiterhin ein gemischtes Bild mit Licht und Schatten zeigt“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Einerseits sorgen Elektromobilität und erneuerbare Energien sowie die damit verbundenen Anwendungsbereiche für stabil hohe Nachfrage. Andererseits ist der Bedarf zum Beispiel für Consumer-Anwendungen, wie PCs und Smartphones, nach wie vor gering. In diesem anspruchsvollen Marktumfeld ist Infineon dank der konsequenten Ausrichtung auf strukturelle Wachstumstreiber für den grünen und digitalen Wandel erfolgreich. Dafür investieren wir vorausschauend und langfristig in zusätzliche Fertigungskapazitäten.“