Deutsche Elektroexporte verzeichnen im Oktober 2023 leichten Rückgang

Einfuhren elektronischer Produkte sinken stärker als Ausfuhren

Elektroexporte

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben ihren Vorjahreswert im Oktober 2023 um 2,1 Prozent verfehlt. Absolut erreichten sie 20,5 Milliarden Euro. „Zwar war der jüngste Rückgang der nunmehr vierte in Folge. Für die zusammengenommenen ersten zehn Monate dieses Jahres ist aber weiterhin ein Zuwachs zu vermelden“, erklärt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. So konnten die aggregierten Branchenlieferungen ins Ausland von Januar bis Oktober noch um 4,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 212,1 Milliarden Euro zulegen. Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland gaben im Oktober deutlich stärker nach als die Ausfuhren. Hier gab es ein Minus von 8,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 22,1 Milliarden Euro. Aber auch bei den Importen verlief die Entwicklung im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich Oktober 2023 positiv. Mit einem Plus von 4,8 Prozent auf 225,2 Milliarden Euro fiel der Zuwachs hier letztlich ähnlich hoch aus wie bei den Exporten.

Die Elektroexporte nach Europa sind im Oktober 2023 um fast fünf Prozent gegenüber Vorjahr auf 12,6 Milliarden Euro zurückgegangen. Die Lieferungen allein in die Eurozone gaben dabei in gleicher Größenordnung nach, nämlich um 4,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Wachstum brachten im Oktober noch die Exporte in die Türkei, die um 17,6 Prozent auf 372 Millionen Euro zulegen konnten. Dagegen waren die Lieferungen in folgende Länder allesamt rückläufig:

  • nach Italien mit minus 1,7 Prozent auf eine Milliarde Euro
  • ins Vereinigte Königreich mit minus 2,3 Prozent auf 808 Millionen Euro
  • in die Schweiz minus 4,6 Prozent auf 691 Millionen Euro
  • in die Niederlande mit einem Minus von rund sechs Prozent auf 1,2 Milliarden Euro
  • nach Spanien mit minus sechs Prozent auf 718 Millionen Euro
  • nach Frankreich mit minus sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro
  • nach Polen mit minus sieben Prozent auf eine Milliarde Euro
  • nach Ungarn mit 7,7 Prozent auf 627 Millionen Euro
  • nach Österreich mit fast minus neun Prozent auf 859 Millionen Euro
  • Tschechien mit minus 12,5 Prozent auf 836 Millionen Euro.

Elektroexporte nach Europa erzielen 134 Milliarden Euro bis Oktober 2023

In der vollen Periode von Januar bis einschließlich Oktober 2023 summierten sich die Ausfuhren ins gesamte Europa auf 134 Milliarden Euro und übertrafen ihren entsprechenden Vorjahreswert damit noch um fünf Prozent. Die Exporte in den Euroraum wuchsen hier um gut zwei Prozentpunkte stärker, und zwar um 7,3 Prozent auf 72,1 Milliarden Euro. Die Elektroexporte in die Länder außerhalb Europas zogen im Oktober 2023 um 2,8 Prozent gegenüber Vorjahr auf 7,9 Milliarden an. Hier standen sich teils hohe Zuwächse im Exportgeschäft mit signifikanten Rückgängen gegenüber. Zu den Ländern mit positiver Umsatzentwicklung der Exporte gehören

  • Indien mit knapp 25  Prozent auf 270 Millionen Euro
  • Brasilien mit 21,3 Prozent auf 154 Millionen Euro
  • Mexiko mit 17,2 Prozent auf 302 Millionen Euro
  • die USA mit 6,4 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro
  • Hongkong mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 169 Millionen Euro.

Auf der einen Seite verzeichneten Lieferungen nach Südkorea mit minus 0,3 Prozent auf 306 Millionen Euro, China mit ebenfalls minus 0,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, Japan mit minus vier Prozent auf 251 Millionen Euro, Malaysia mit minus 9,5 Prozent auf 221 Millionen Euro einstellige Rückgänge. Noch drastischer fielen diese mit Taiwan mit einem Minus von 17,5 Prozent auf 255 Millionen Euro oder Singapur mit einem Rückgang von fast 22 Prozent auf 162 Millionen Euro aus.

Außereuropäische Exporte steigen in den ersten zehn Monaten auf 78,1 Milliarden Euro

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Oktober 2023 kamen die Elektrolieferungen in Länder außerhalb Europas auf 78,1 Milliarden Euro und konnten ihren vergleichbaren Vorjahreswert damit um 3,5 Prozent übertreffen. „Die Exporte in die beiden größten Absatzmärkte USA und China lieferten sich in den ersten zehn Monaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagt Gontermann. Sie beliefen sich jeweils auf 21 Milliarden Euro. Während erstere hier allerdings um acht Prozent gegenüber Vorjahr wuchsen, gingen letztere um 4,1 Prozent zurück.
 

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