Industriekesselhersteller automatisiert seine Anlagen mit modularer Lösung von Siemens

Dezentrale Peripherie ET200SP

Die Viessmann Industriekessel Mittenwalde GmbH (Viessmann) stellt Kesselanlagen für den weltweiten industriellen Einsatz her. Die Kunden schätzen an den Anlagen zur Wärme- und Dampfversorgung vor allem deren Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. Für die Anlagensteuerung setzt Viessmann auf Automatisierungslösungen von Siemens. Durch die benutzerfreundlichen Bedienoberflächen, das einfache Handling, die zuverlässige Datenübertragung und -sicherung, sowieden modularen Systemaufbau der Siemens-Technik spart Viessmann rund 20 Prozent an Entwicklungs- und Projektierungszeit. Zudem bietet die durchgängige Lösung auch die optimale Basis für eine künftige Cloud-Anbindung wie zu Mindsphere und unterstützt Viessmann damit auf dem Weg zur Digitalisierung.

Effiziente Energiesysteme und -anlagen haben großen Anteil an der Wirtschaftlichkeit von industriellen Anwendungen und können für das jeweilige Unternehmen Wettbewerbsvorteile generieren, sofern sie optimal automatisiert sind. Stephan Lange, Leiter des Bereichs Industrieservice & Schaltanlagenbau bei Viessmann, bringt es auf den Punkt: „Die Anlagensteuerung muss nicht nur dafür sorgen, dass der Kessel immer im optimalen Betriebspunkt arbeitet, sie muss dem Anlagenbetreiber alle relevanten Informationen zum Kessel liefern, ihn bei der Bedienung der Anlage unterstützen, und umfassende Informationen zur Leistung und zum Betriebsverhalten zur Verfügung stellen.“ Aus diesem Grund setzt Viessmann bei der Automatisierung auf Siemens-Technik.

Modulare Lösungen

Zum Einsatz kommt ein Nanopanel PC Simatic IPC277E mit Touchbedienung. Mit ihm lässt sich die Anlage steuern und prozessrelevante Informationen lokal oder per Fernübertragung archivieren. Die Daten werden nicht nur über die dezentrale Peripherie ET200SP gesammelt und lokal gespeichert (Big Data), sondern auch analysiert und aufbereitet (Smart Data). So dienen sie Viessmann und den Kunden zur Optimierung des Betriebsverhaltens der Anlage. Die Konfiguration der Steuerung erfolgt auf Basis der technischen Ausstattung der Anlage weitgehend automatisch. „Unsere Anlagen sollen sich in die Produktionsumgebung und Infrastruktur bei unseren Kunden einfügen lassen. Daher müssen wir nicht nur individuelle Anforderungen an Leistung, Energieträger und Abwärmenutzung abbilden, sondern auch die Anbindung an unterschiedliche Netzwerke ermöglichen“, erklärt Lange. Der modulare Aufbau der Peripherie kommt dem sehr entgegen, da zusätzliche Funktionen im System schnell und einfach ergänzt werden können. Für die Visualisierung und der Programmierung der Steuerung nutzt Viessmann das TIA (Totally Integrated Automation) Portal als einheitliche Umgebung und spart damit Entwicklungs- und Projektzeit von rund 20 Prozent.

Chancen der Digitalisierung nutzen

„Aktuell entwickeln wir gemeinsam eine Lösung, wie wir unsere Planung mit Eplan-Software über die Openness-Schnittstelle des TIA Portals in einen durchgängigen Engineering-Prozess integrieren können. Dadurch werden sich sicher zusätzliche Ratiopotenziale ergeben“, berichtet Falko Paech, Leiter Forschung und Entwicklung Schaltanlagen bei Viessmann. Und laut Lange könne der nächste Entwicklungsschritt in Richtung Cloud-Lösung gehen: „Zur Zeit werden die Betriebsdaten unserer Kessel vor Ort archiviert und analysiert. Zukünftig könnte es auch eine Option sein, diese und weitere Informationen in einer Industrie-Cloud zur Verfügung zu stellen, zum Beispiel über die Siemens MindSphere. Damit können wir einerseits unser Serviceangebot ausweiten und verbessern, andererseits unseren Kunden einen Mehrwert durch ein individuelleres Service- und Informationskonzept bieten. Dazu haben wir intern bereits ein Prototyping durchgeführt.“