Deutsche Elektroexporte trotzen der nachlassenden Konjunktur

Deutsche Elektroexporte trotzen der nachlassenden Konjunktur

Die Exporte der deutschen Elektroindustrie sind im Mai 2019 erneut gestiegen: Gegenüber Vorjahr nahmen sie um 5,1 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro zu. Dies war der höchste jemals in einem Mai erzielte Exportwert. „Insgesamt scheinen die Ausfuhren bisher noch wenig beeindruckt von den internationalen Handelskonflikten und der global nachlassenden Konjunktur zu sein“, sagte Jürgen Polzin, ZVEI-Außenhandelsexperte. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres haben die Branchenausfuhren ihren entsprechenden Vorjahreswert um 5,3 Prozent übertroffen und ein Volumen von 89,2 Milliarden Euro erreicht.

Die deutschen Elektroexporte in die USA, dem zweitgrößten Abnehmerland, nahmen im Mai 2019 mit plus 18,9 Prozent auf 1,7 Milliarden kräftig zu. Auch nach Japan (+ 17,0 Prozent auf 263 Millionen Euro), in die Schweiz (+ 16,0 Prozent auf 593 Millionen Euro) und nach Russland (+ 13,9 Prozent auf 361 Millionen Euro) konnten zweistellige Zuwächse verzeichnet werden. Überdurchschnittlich legten auch die Exporte nach Polen (+ 7,3 Prozent auf 767 Millionen Euro), in die Eurozone insgesamt (+ 7,0 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro) und nach China, der Nummer eins der Abnehmerländer, (+ 5,6 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro) zu. Dagegen gingen die Ausfuhren in die Türkei (- 19,7 Prozent auf 199 Millionen Euro), nach Großbritannien (- 16,7 Prozent auf 650 Millionen Euro), nach Tschechien (- 10,0 Prozent auf 768 Millionen Euro) und nach Südkorea (- 6,8 Prozent auf 214 Millionen Euro) deutlich zurück. Für das Vereinigte Königreich war dies bereits der zweite zweistellige Rückgang in Folge.

Der Welt-Elektromarkt ist nach vorläufigen Berechnungen des ZVEI im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 4.423 Milliarden Euro gewachsen. Für 2019 und 2020 geht der Verband von Zuwächsen um vier bzw. drei Prozent aus. Dabei sollte der asiatische Markt (+ 5 und + 4 Prozent) stärker zulegen als der amerikanische (+ 3 und + 2 Prozent) und der europäische (jeweils + 2 Prozent). Die größten Einzelländermärkte waren auch 2018 China (1.756 Milliarden Euro), die USA (625 Milliarden Euro), Japan (294 Milliarden Euro), Südkorea (193 Milliarden Euro) und Deutschland (129 Milliarden Euro). Im laufenden Jahr sollte China um sechs, im nächsten Jahr um fünf Prozent wachsen, die USA um drei bzw. zwei Prozent. Die Prognosen für Japan (Stagnation in beiden Jahren) und Südkorea (+/- 0 und + 1 Prozent) fallen moderater aus. Der deutsche Markt dürfte 2019 und 2020 um jeweils ein Prozent steigen. Die weltweit größten Marktsegmente der Elektroindustrie bilden weiterhin elektronische Bauelemente (1.052 Milliarden Euro) und Automation (548 Milliarden Euro).