Kuka: Knapp 20 Prozent Umsatzrückgang im Corona-Jahr 2020

Wachstum in China und mittelfristig gute Auslastung erwartet

CEO von Kuka, Peter Mohnen

Die Coronavirus-Pandemie hat die Industrie im vergangenen Jahr stark getroffen. Auch Kuka spürte - wie der gesamte Markt - die massiven Auswirkungen. Zwar gab es im dritten Quartal leichte Erholungstendenzen, diese konnten allerdings die Einbrüche des ersten Halbjahrs sowie des vierten Quartals nicht ausgleichen. So sank der Auftragseingang der Konzerns 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent auf 2.792,2 Millionen Euro. Der Umsatz ging um 19,4 Prozent auf 2.573,5 Millionen Euro zurück. „Durch die schnelle Umsetzung umfassender Sicherheitsmaßnahmen sowie einer ausgeklügelten Logistik-Planung konnten wir unsere Kunden rund um den Erdball ohne größere Unterbrechungen bedienen. Dennoch: Corona hat uns global in allen Bereichen beeinflusst, von der Fertigung über Kundenservice und Lieferketten bis hin zum Arbeitsalltag. Durch strikte Maßnahmen gehen wir dennoch netto schuldenfrei und mit einer stabilen Finanzlage aus diesem Geschäftsjahr“, sagte Peter Mohnen, CEO bei Kuka.

Spar- und Effizienzmaßnahmen, Investitionen in Forschung und Entwicklung

„Straffere Strukturen sind notwendig, um für einen Markt gerüstet zu sein, der bereits vor der Pandemie schwierig war und der sich nur langsam erholen wird“, so Mohnen. Um den Konzern nachhaltig zu stabilisieren, setzte Kuka umfassende Spar- und Effizienzmaßnahmen um. CEO Mohnen zeigte sich anerkennend: „Was jede und jeder Einzelne aus der Belegschaft geleistet hat, verdient meinen größten Respekt.“ Sondereffekte aus den Maßnahmen führten zusammen mit dem Corona-bedingten Rückgang bei Aufträgen und Umsatz zu einem negativen Ebit von -113,2 Millionen Euro (2019: 47,8 Millionen Euro).

Kuka sparte vor allem in den indirekten Bereichen kräftig, investierte aber in Forschung und Entwicklung und damit in die Zukunftsfähigkeit des Konzerns. Die Aufwendungen für F&E stiegen 2020 auf 178 Millionen Euro (2019: 160,5 Millionen Euro). Die Ebit-Marge sank von 1,5 Prozent auf -4,4 Prozent. Die beiden Kuka Segmente Swisslog und Swisslog Healthcare, Experten für Intralogistik sowie Automatisierung in Krankenhäusern und Apotheken, waren 2020 die einzigen beiden Kuka Divisionen mit leicht positivem Ebit.

Wachstum in China in allen Anwendungsbereichen

Robotik und Automatisierung rücken - gerade nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie - zunehmend in den Fokus. So stieg die Book-to-Bill-Ratio des Konzerns auf 1,08 an (2019: 1,00), was auf eine mittelfristig gute Auslastung hindeutet. Besonders stark ist der Zuwachs im Business Segment China, mit einer Book-to-Bill-Ratio von 1,23 (2019: 1,00). In diesem Segment stieg zudem der Auftragseingang um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und lag bei 490,4 Millionen Euro. „Während der Wirtschaftskrise 2020 war China der einzige Markt, der ein Wachstum verzeichnen konnte. Hier konnten wir nicht nur in traditionellen Bereichen wie Automotive Aufträge gewinnen und Kooperationen schließen, sondern auch in neueren Bereichen wie im Gesundheitswesen und in der 3C-Industrie“, sagte Peter Mohnen. „Wir erwarten in diesem Jahr Wachstum in China und haben dafür spezifische Entwicklungen wie den KR Scara und neue Kleinrobotertypen vorangetrieben. Erfolg in diesem wichtigen Zukunftsmarkt wird Kuka global voranbringen.“

Auch weltweit erwartet Kuka, dass sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzen wird und rechnet für 2021 mit einem höheren Umsatz sowie wieder einem positiven Ebit. „Automatisierung wird mittelfristig ein Gewinner dieser Krise sein“, sagte Peter Mohnen. Dies werde sich in deutlich steigender Nachfrage äußern. Trotz Lockdown lagen während des gesamten ersten Quartals 2021 Auftragseingang und Umsatz über den Vorjahreswerten. Insbesondere wird ein deutlich besseres Ebit als im Vorjahreszeitraum erwartet.

Mission 2030: Robotik und Automatisierung für alle

Die Pandemie hat die Digitalisierung und den Einsatz neuer Technologien in zahlreichen Branchen, wie im Gesundheitswesen oder im E-Commerce, massiv vorangetrieben. Diese stark beanspruchten Bereiche werden sich dynamisch weiter entwickeln, auch dank Automatisierung. „In den kommenden Jahren werden immer mehr Menschen in immer neuen Bereichen mit Robotern arbeiten. Sie alle müssen schnell und intuitiv mit diesen Technologien umgehen können“, so Peter Mohnen. Dafür schafft Kuka nun die Voraussetzungen und entwickelt ein einfach zu bedienendes Betriebssystem, das Teil eines ganzen Ecosystems sein wird und Zugang zu Programmen, Apps, Services oder Zubehör bietet. Eine erste Vorschau auf dieses Betriebssystem der Zukunft wird Kuka im April bei der virtuellen Hannover Messe präsentieren.
 

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