Exportrückgänge in der Elektroindustrie zuletzt kleiner

Elektroindustrie: Exportrückgänge zuletzt kleiner

Mit einem Volumen von 18,1 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektroindustrie im September 2020 nur noch um 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr nachgegeben. „Der jüngste Rückgang fiel damit deutlich geringer aus als im dritten Quartal insgesamt, in dem die aggregierten Branchenausfuhren um 5,0 Prozent auf 51,5 Milliarden Euro gesunken sind“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Er lag auch weit unter den Einbußen im Gesamtzeitraum von Januar bis September dieses Jahres.“ Hier gingen die Lieferungen um 7,5 Prozent auf 147,3 Milliarden Euro zurück. Das Exportvolumen des Jahres 2019 wurde unterdessen nachträglich leicht von 216,5 auf 214,8 Milliarden Euro abwärts revidiert, womit es jetzt noch um 1,9 Prozent höher lag als 2018.

Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland lagen im September mit 16,0 Milliarden Euro um 2,1 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Im dritten Quartal verfehlten sie ihren Vorjahreswert um 2,0 Prozent und kamen auf 46,9 Milliarden Euro. In den zusammengenommenen ersten drei Quartalen 2020 waren die Elektroimporte um 5,1 Prozent auf 135,2 Milliarden Euro rückläufig. Von Januar bis September 2020 gehörten die folgenden Länder zu den zehn größten Exportabnehmerländern der deutschen Elektroindustrie (Reihenfolge gemäß Ranking): China, die USA, Frankreich, Polen, die Niederlande, Tschechien, Italien, Österreich, Großbritannien und die Schweiz.

Im September konnten die Branchenlieferungen in fünf der Top 10-Länder wieder zulegen: nach China um 8,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 2,1 Milliarden Euro, nach Polen um 10,1 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro, nach Italien um 1,6 Prozent auf 862 Millionen Euro, nach Österreich um 2,8 Prozent auf 787 Millionen Euro und in die Schweiz um 1,9 Prozent auf 616 Millionen Euro. Mit der anderen Hälfte gab es weiter Rückgänge (USA - 7,1 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, Frankreich - 5,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, Niederlande - 5,9 Prozent auf 840 Millionen Euro, Tschechien - 14,6 Prozent auf 779 Millionen Euro und Großbritannien - 1,7 Prozent auf 767 Millionen Euro).

„In den gesamten ersten drei Quartalen dieses Jahres gab es in den zehn größten Absatzmärkten dagegen nur bei den Lieferungen nach China und Polen Zuwächse“, so Gontermann. Erstere stiegen hier um 5,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,0 Milliarden Euro und letztere um 1,3 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro. Ansonsten liefen teils noch zweistellige Verluste auf (USA - 11,0 Prozent auf 13,0 Milliarden Euro, Frankreich - 13,6 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro, Niederlande - 11,5 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro, Tschechien - 6,4 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, Italien - 10,7 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro, Österreich - 7,0 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro, Großbritannien - 15,8 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro und Schweiz - 0,7 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro).

Was die Entwicklung der Branchenausfuhren nach Kontinenten anbelangt, so konnten die deutschen Elektroexporte nach Europa im September leicht um 0,4 Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,6 Milliarden Euro zulegen, wobei die Lieferungen in die Eurozone allerdings noch weiter rückläufig blieben (- 0,9 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro). In den ersten drei Quartalen 2020 gaben die Ausfuhren nach ganz Europa um 7,6 Prozent (auf 92,9 Milliarden Euro) und die in den Euroraum um 9,9 Prozent (auf 45,7 Milliarden Euro) nach. Die Elektrolieferungen nach Amerika gingen im September mit minus 8,1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro (Nordamerika - 8,1 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, Lateinamerika - 7,7 Prozent auf 438 Millionen Euro) nicht mehr ganz so stark zurück wie in den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres. Hier fielen sie um 12,4 Prozent auf 17,2 Milliarden Euro (Nordamerika - 10,9 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro, Lateinamerika - 18,0 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro). Schließlich erreichten die Exporte nach Asien im September wieder ihr Vorjahresniveau (+ 0,1 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro). Kumuliert von Januar bis September lagen sie mit 33,9 Milliarden aber 2,7 Prozent unter Vorjahr.