Elektroexporte zuletzt wieder mit deutlicherem Rückgang

Elektroindustrie: Exporte zuletzt wieder mit deutlicherem Rückgang

Mit einem Wert von 18,2 Milliarden Euro haben die Exporte der deutschen Elektroindustrie im Oktober 2020 um 5,4 Prozent gegenüber Vorjahr nachgegeben. „Der jüngste Lieferrückgang fiel damit wieder stärker aus als im September, als er sich lediglich auf knapp ein Prozent belaufen hatte“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Im Gesamtzeitraum von Januar bis Oktober dieses Jahres gingen die aggregierten Branchenausfuhren um 7,2 Prozent auf 165,9 Milliarden Euro zurück. Auch die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland waren im Oktober um 1,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,4 Milliarden Euro rückläufig - wenn auch moderater als die Exporte. Kumuliert über die ersten zehn Monaten des Jahres 2020 beliefen sich die Elektroeinfuhren auf 153,0 Milliarden Euro - ein Minus von 4,7 Prozent gegenüber 2019.

Die Branchenlieferungen nach Europa gingen im Oktober um 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 11,7 Milliarden Euro und die in den Euroraum um 7,4 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück. Die Ausfuhren in die Türkei (+36,6 Prozent auf 350 Millionen Euro), nach Polen (+9,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro) und Österreich (+8,1 Prozent auf 926 Millionen Euro) verzeichneten Zuwächse, konnten die Verluste andernorts aber nicht kompensieren. So gab es zweistellige Einbußen bei den Lieferungen nach Tschechien (-14,3 Prozent auf 820 Millionen Euro), Großbritannien (-14,2 Prozent auf 735 Millionen Euro), Russland (-13,9 Prozent auf 368 Millionen Euro) und Frankreich (-10,4 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro). Die Exporte nach Schweden sanken im Oktober um 5,6 Prozent auf 397 Millionen Euro und nach Italien um 4,7 Prozent auf 836 Millionen Euro. Deutlich geringer waren die Rückgänge der Ausfuhren nach Ungarn (-1,1 Prozent auf 612 Millionen Euro) und in die Schweiz (-0,3 Prozent auf 628 Millionen Euro). Kumuliert von Januar bis Oktober 2020 sanken die Lieferungen nach Europa um 7,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 105,0 Milliarden Euro und in die Eurozone um 9,6 Prozent auf 51,6 Milliarden Euro.

Die Branchenausfuhren in die Länder außerhalb Europas sind im Oktober dieses Jahres insgesamt um 6,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 6,5 Milliarden Euro gesunken. Während die Exporte nach Taiwan (+15,7 Prozent auf 226 Millionen Euro) zweistellig  und nach Brasilien (+3,5 Prozent auf 109 Millionen Euro) moderat gestiegen sind, liefen bei den Ausfuhren nach Japan (-20,8 Prozent auf 233 Millionen Euro), Mexiko (-14,2 Prozent auf 218 Millionen Euro), Malaysia (-12,8 Prozent auf 175 Millionen Euro), Hongkong (-8,9 Prozent auf 155 Millionen Euro) und Indien (-7,9 Prozent auf 160 Millionen Euro) hohe Verluste auf. Die Elektroexporte in die USA sanken im Oktober erneut, und zwar um 7,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. „Aber auch die Lieferungen nach China fielen diesmal um moderate 0,3 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro zurück“, so Gontermann. „Zwar sind die Ausfuhren ins Reich der Mitte die treibende Kraft der Exporterholung, allerdings vollzieht sich die Entwicklung auch hier nicht unbedingt wie an einer Schnur gezogen.“ In den ersten zehn Monaten dieses Jahres schrumpften die Branchenlieferungen in die Märkte außerhalb Europas insgesamt um 7,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 60,9 Milliarden Euro.