Elektroexporte stagnierten zuletzt

Zwischen Januar und Oktober 2019 erhöhten sich die Branchenexporte in die Schwellenländer um 4,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 64,5 Milliarden Euro

Mit 19,2 Milliarden Euro (+/- 0,0 Prozent gegenüber Vorjahr) haben die Exporte der deutschen Elektroindustrie im Oktober 2019 stagniert. „Allerdings war der Vergleichswert aus dem Vorjahr auch der bislang höchste absolute Ausfuhrwert überhaupt“, sagte Dr. Andreas Gontermann, ZVEI-Chefvolkswirt. In den gesamten ersten zehn Monaten dieses Jahres beliefen sich die aggregierten Branchenexporte auf 180,2 Milliarden Euro und lagen damit um 2,9 Prozent höher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Importe elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland gaben im Oktober um 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr auf 17,7 Milliarden Euro nach. Kumuliert von Januar bis Oktober legten sie um 2,8 Prozent auf 162,9 Milliarden Euro zu und wuchsen damit praktisch genauso stark wie die Ausfuhren.

Mit 12,2 Milliarden Euro verfehlten die deutschen Elektroexporte in die Industrieländer ihren Vorjahreswert im Oktober um 1,5 Prozent. Zuwächse gab es im Geschäft mit Belgien (+ 8,5 Prozent auf 454 Millionen Euro), Japan (+ 4,5 Prozent auf 294 Millionen Euro), der Slowakei (+ 3,7 Prozent auf 240 Millionen Euro), Österreich (+ 2,7 Prozent auf 857 Millionen Euro) und Tschechien (+ 2,7 Prozent auf 957 Millionen Euro). Rückgänge waren vor allem bei den Ausfuhren nach Großbritannien (- 11,5 Prozent auf 857 Millionen Euro), Schweden (- 9,8 Prozent auf 420 Millionen Euro) und Taiwan (- 7,2 Prozent auf 196 Millionen Euro) zu verzeichnen, aber auch bei den Lieferungen nach Dänemark (- 4,0 Prozent auf 225 Millionen Euro), in die USA (- 2,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro), nach Südkorea (- 2,6 Prozent auf 238 Millionen Euro), Frankreich (- 1,7 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro) und in die Niederlande (- 1,7 Prozent auf 973 Millionen Euro).

Im Gesamtzeitraum von Januar bis Oktober 2019 konnten die Branchenausfuhren in die Industrieländer indessen um 2,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 115,7 Milliarden Euro zulegen. Die Lieferungen in die Schwellenländer sind im Oktober um 2,7 Prozent gegenüber Vorjahr auf 6,9 Milliarden Euro gestiegen. Besonders hohe Steigerungsraten waren hier im Geschäft mit Russland (+ 17,9 Prozent auf 428 Millionen Euro), der Türkei (+ 15,1 Prozent auf 257 Millionen Euro), Malaysia (+ 14,8 Prozent auf 201 Millionen Euro) und Mexiko (+ 14,5 Prozent auf 254 Millionen Euro) zu verzeichnen. Die Elektroexporte nach Ungarn (+ 6,7 Prozent auf 619 Millionen Euro), China (+ 6,3 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro) und Rumänien (+ 4,1 Prozent auf 384 Millionen Euro) wuchsen ebenfalls überdurchschnittlich. Die Ausfuhren nach Indien (- 30,2 Prozent auf 173 Millionen Euro), Südafrika (- 14,6 Prozent auf 102 Millionen Euro), Brasilien (- 12,5 Prozent auf 105 Millionen Euro), Thailand (- 6,7 Prozent auf 90 Millionen Euro) und Polen (- 4,2 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro) fielen dagegen stark zurück.

Zwischen Januar und Oktober 2019 erhöhten sich die Branchenexporte in die Schwellenländer um 4,3 Prozent gegenüber Vorjahr auf 64,5 Milliarden Euro. „Die Exporterwartungen der Unternehmen haben sich im November erholt“, so Dr. Gontermann. „Unterm Strich sind sie aber weiterhin leicht negativ. Das heißt, für die nächsten drei Monate rechnen immer noch mehr Firmen mit einer Abkühlung als mit einer Belebung ihres Ausfuhrgeschäfts.“
 

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